Barbara Steffens

Festveranstaltung
15 Jahre Wohnberatung in NRW

Grußwort von Barbara Steffens MdL, stellv. Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen und Sprecherin für die Bereiche Arbeit, Gesundheit und Soziales, zur Jubiläumsfeier anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Wohnberatung in NRW am 7. Juni 2004 im Bachsaal in Düsseldorf

Wohnberatung ist ein unverzichtbarer Baustein für ein selbständiges Wohnen im Alter. Die meisten Menschen wollen bis ins hohe Alter möglichst selbständig in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben – wenn nötig, mit der geeigneten verlässlichen Unterstützung bei der häuslichen Versorgung und der Pflege. Wohnberatung ist dabei ein unverzichtbares Angebot für viele ältere und pflegebedürftige Menschen, um in ihrer eigenen Wohnung im vertrauten Wohnquartier wohnen bleiben zu können und das Wohnen entsprechend den eigenen Bedürfnissen gestalten zu können. Die Wohnungsanpassungsmaßnahmen bieten die entsprechenden baulichen und technischen Möglichkeiten für ein Wohnen in der eigenen Häuslichkeit.

Die entsprechende Anpassung der Wohnung verhindert oftmals Heimeinweisungen und unterstützt die Selbstbestimmung älterer und pflegebedürftiger Menschen über ihren Wohn- und Lebensort. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass mit der Wohnberatung neben diesem wichtigen sozialen Aspekt bei den Kommunen und Kreisen als Sozialhilfeträger wie auch bei den Pflegekassen durch eine Beratung und Anpassung der Wohnung Geld eingespart werden kann. Dadurch können kostspielige und auch von den Betroffenen selber zumeist nicht gewollte stationäre Unterbringungen verhindert oder ein erhöhter Pflegeaufwand durch geeignete bauliche Anpassungen oder Herrichtungen vermieden werden.

Der Bedarf an professioneller Beratung bei körperlichen Einschränkungen und im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit wird weiter zunehmen. Neben der Sicherung einer unabhängigen Pflegeberatung muss es für die Politik deshalb darum gehen, die gute und unverzichtbare Arbeit der Wohnberatungsstellen auch finanziell sicher zu stellen und das Netz an Beratungsstellen flächendeckend weiter zu entwickeln, da die bestehenden Angebote an Wohnberatungsstellen sich unregelmäßig über NRW verteilen. Ebenso muss eine gleich gute Beratung für alle gesichert bleiben. Dabei kommt es darauf an, bestehende Lücken im Angebot zu schließen und ein gutes Qualitätsniveau der Arbeit zu sichern.

Die Wohnberatung muss auch für pflegebedürftige Menschen kostenfrei sein, damit die in der Pflegeversicherung vorgesehenen Leistungen in Höhe von 2557,-  für Wohnungsanpassungsmaßnahmen auch für diesen Zweck voll genutzt werden können.

Die Grünen werden sich deshalb dafür einsetzen, dass sich die Pflegekassen anteilmäßig an der Finanzierung der Wohnberatung beteiligen werden. Wir wollen dies u.a. über eine entsprechende Regelung im Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) festschreiben. Zudem muss die Beteiligung des Landes – aber auch die der Kommunen und Kreise – an der Finanzierung der Wohnberatungsstellen, so wie bisher, auch in Zukunft gesichert bleiben.

Autor: Nadine David