Festveranstaltung
15 Jahre Wohnberatung in NRW
Grußwort von Horst Vöge, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, zur Jubiläumsfeier anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Wohnberatung in NRW am 7. Juni 2004 im Bachsaal in Düsseldorf
Der Startschuss für die Förderung der “Wohnberatung und Wohnraumanpassung” fiel an einem Freitag. An diesem 30. Dezember 1988 erhielt der Verein für Gemeinwesen- und Sozialarbeit Kreuzviertel e. V. den Zuwendungsbescheid der Stiftung Wohlfahrtspflege über 348.600 Deutsche Mark. Das kam nicht überraschend. Bereits am 16. Dezember hatte der Stiftungsrat die Förderung beschlossen. Aber an diesem Freitag erhielten die Vereinsverantwortlichen die geldwerte schriftliche Bestätigung. Sie sicherte ihnen für drei Jahre die Finanzierung des Anschubs der Wohnberatung. Die weihnachtszeitliche Stimmung im “Kreuzviertelverein” dürfte gut gewesen sein.
Hermann Heinemann, damals Landessozialminister, hatte sich persönlich für die Förderung der Wohnberatung eingesetzt. Aber auch der Stiftungsrat war davon überzeugt, dass das Stiftungsgeld für die Betriebskostenfinanzierung in diesem Projekt richtig angelegt war.
Die Wohnberatung NRW entstand an einer Zeitenwende: Ursula Lehr, die als Professorin auf das verengte Altersbild der Gesellschaft hingewiesen hatte, war eben erst in das Kabinett von Helmut Kohl als Seniorenministerin eingetreten. In NRW legte man gerade die Eckpunkte für eine “Politik für ältere Menschen” fest. Die Vorarbeiten zum zweiten Landesaltenplan waren im Gange. Selbstbestimmung und Eigenständigkeit, vor allem aber ambulant vor stationär, dies sind seither die Handlungsmaxime der sozialen Arbeit und die Leitmotive der Politik für alte Menschen.
Wer hätte an jenem freudigen Freitag zu hoffen gewagt, dass auf die erste Wohnberatung 100 solcher Dienste in NRW folgen würden? Was uns heute als notwendig erscheint, wäre damals eine schwer zu glaubende Erwartung gewesen.
An dem Erfolg seit 1988 hat die erste Wohnberatung in NRW, die des Kreuzviertel e. V., ihren bedeutenden Anteil. Dort wurde mit dem Geld der Stiftung eine Initialzündung ausgelöst. Nachhaltigkeit kann kaum größer sein, wie im Beispiel der Wohnberatung NRW.
Horst Vöge (MdL)
Autor: Nadine David